Verschiedene Organisationen und ad hoc-Gruppierungen rufen auf zum "Feministischen Streik" am 14. Juni 2023. Gefordert werden u.a. finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung der Arbeit von Frauen, mehr Zeit und Geld für Betreuungsarbeit oder Respekt statt Sexismus am Arbeitsplatz. Zumindest gegen Lohngleichheit, eine flexible und familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung, Respekt oder Nulltoleranz bei sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz ist nichts einzuwenden, im Gegenteil.
Auch wenn Arbeitnehmende keinen rechtlichen Anspruch auf einen "Streiktag" haben, ermuntern wir alle Arbeitgebenden, diesen Tag zum Anlass für eine Standortbestimmung bezüglich Lohngleichheit, flexible und familienfreundliche Arbeitszeiten sowie Respekt im eigenen Betrieb zu nehmen und sich mit ihren Arbeitnehmenden über die aktuelle diesbezügliche Situation im Betriebsalltag sowie allfällige Verbesserungswünsche und -möglichkeiten auszutauschen. Denn ein diskriminierungsfreies Betriebsklima und eine offene Personalpolitik sind für alle gewinnbringend. Das Momentum sollte auch genutzt werden, um aufzuzeigen, was Arbeitgebende bezüglich der durch den "Streik" adressierten Themen bereits alles tun. Bekanntlich ist das in aller Regel sehr viel mehr, als gemeinhin wahrgenommen wird. Interessierten sollten Arbeitgebende, wenn betriebsorganisatorisch möglich, die Teilnahme an den Veranstaltungen vom 14. Juni 2023 ermöglichen.
Erinnert sei in diesem Zusammenhang auch an die Präventionspflichten der Arbeitgeberin bezüglich sexueller Belästigung und Mobbing gemäss unserem Merkblatt "Ein gutes Betriebsklima".